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Die TW trauert um Claus-Dieter Stolze

Er war voller Leidenschaft und Ideen, verfügte über beste Kontakte und die Gabe, Menschen zusammen zu führen. Als ehemaliger Geschäftsführer des Lübecker Yacht-Clubs und der Travemünder Woche hat Claus-Dieter Stolze den Segelsport in Lübeck in die 2000er Jahre geführt. Ende März ist er im Alter von 77 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit verstorben.

Ein guter Rotwein und eine Genuss-Zigarre – das waren die Markenzeichen von Claus-Dieter Stolze, wenn es galt, die erfolgreiche Umsetzung einer Idee für den Lübecker Yacht-Club oder die Travemünder Woche zu feiern. Und es gab viele solcher Anlässe. Denn Claus-Dieter Stolze war immer bereit, sein wohl gepflegtes Netzwerk aus seinen Jahrzehnten als Firmenchef zum Wohle des Wassersports einzusetzen.

Im jugendlichen Alter war er in den Lübecker YC eingetreten, verbrachte seine seglerischen Ausbildungsjahre im Küken, Pirat und Korsar. Im Drachen und Soling an Bord seines Vaters Karl-August und Peter-Christian Stülcken wuchsen ihm schließlich Seebeine. Und auf diversen Dickschiffen besegelte er die Ostsee zu Regatten und auf Touren.

Neben seiner Tätigkeit als Unternehmer in den von seinem Vater übernommenen „Stolze Elektrowerkstätten“ war Claus-Dieter Stolze auch immer bereit, Ehrenämter im Club zu übernehmen. 17 Jahre engagierte er sich als Segelwart und stellvertretender Schatzmeister, bevor er ab 1998 hauptamtlich als Geschäftsführer die Belange des LYC organisierte. Seine Anteile an dem Familienbetrieb hatte er verkauft, um mit dem LYC und ein Jahr später auch der Travemünder Woche neu durchzustarten.

Seine erste große Aufgabe als Club-Geschäftsführer war die Umsetzung des 100-jährigen Clubjubiläums. Erfolgreich koordinierte er die vielen Veranstaltungen und Highlights. Dieses Engagement setzte er später auch für die Travemünder Woche ein, formte aus der Segelwoche in Zusammenarbeit mit der Eventagentur uba von Uwe Bergmann ein zehntägiges Festival zu Lande und zu Wasser. Dabei konnte er sich immer auf seinen Stab von Mitarbeitern verlassen.

Unter seiner Führung machten sich der LYC und Travemünde auch bei weiteren wassersportlichen Großereignissen mit Show-Charakter einen Namen. Der German Grand-Prix der Powerboote, das Audi-Match-Race, die Rolex-Baltic-Week und das Volvo-Championsrace sind eng mit dem Namen Claus-Dieter Stolze verbunden. Und für die Travemünder Woche holte er via Zufallsbekanntschaft beim eisigen Killepitsch-Trinken in Düsseldorf vor der legendären Kneipe „et Kabüffke“ schon mal eine Weltmeisterschaft an Land.

Die TW war seine Leidenschaft. Gern machte er sich während der Regatten draußen auf dem Wasser ein Bild von dem Geschehen. Aber auch an Land war er aktiv. Legendär ist die inoffizielle Party im damals vom Abriss gezeichneten Aqua-Top-Schwimmbad. Als DJ Claus-Dieter legte er in der Caipi-Bar, dem nächtlichen Segler-Treffpunkt, die Musik auf.

Die positive Art und Weise, wie er die Dinge anpackte, waren sein Wesen. Daher trafen ihn auftretende Meinungsverschiedenheiten mit neuen Köpfen im Vorstand des LYC sehr, so dass er 2011 beide Geschäftsführer-Ämter aufgab und sein zweites Hobby, den Golfsport, wieder aufnahm. Seine Freundschaften hat er auch nach dem Austritt aus dem LYC weiter gepflegt.

Viele seiner innovativen Ideen, Anstöße und Umsetzungen haben bis heute Bestand zur Travemünder Woche. Ein guter Grund, Claus-Dieter Stolze bei seiner letzten Reise bestens in Erinnerung zu behalten – vielleicht mit einem guten Wein und einer Genuss-Zigarre.