Ole Schweckendiek sorgte auf Mallorca für das beste deutsche Ergebnis im Ilca7. Foto: Sailing Energy / Princesa Sofía Mallorca

Guter Einstieg in den neuen Olympia-Zyklus

Das German Sailing Team hat den neuen Olympia-Zyklus mit zwei Silbermedaillen eingeläutet. Bei der Trofeo Princesa Sofia zeigte das neu formierte Duo Richard Schultheis/Fabian Rieger gleich mal, was in ihnen steckt. Sie segelten bei ihrer ersten gemeinsamen Regatta im 49er ebenso zur Silbermedaille wie Simon Diesch und Anna Markfort im 470er.

Die Athleten aus dem Bereich des Segler-Verbandes Schleswig-Holstein bewiesen, dass sie auf dem Sprung nach vorn stehen. Für einen Platz im Medal Race reichte es zwar noch nicht. Aber Kjell Haschen/Iven Fromm (Lübecker YC/Kieler YC) etablierten sich als 17. in der 49er-Klasse als zweitbestes deutsches Team, und Ole Schweckendiek (KYC) ersegelte im Ilca7 in Abwesenheit von Philipp Buhl als 21. sogar das deutsche Top-Ergebnis im riesigen Feld der 174 Teilnehmer im Einmann-Dinghy.

„Das war ein guter Einstieg in den neuen Olympia-Zyklus“, zog DSV-Sportdirektorin Nadine Stegenwalner auf Mallorca Bilanz. Der neue DSV-Cheftrainer Dom Tidey sagte: „Es war ein gutes Testfeld, um zu sehen, wo wir stehen. Ich habe viele gute Momente gesehen. Zwei Medaillen sind eine gute Basis dafür, was in Zukunft möglich sein wird. Wir haben mehr Medaillen drauf.“

Richard Schultheis und Fabian Rieger waren die deutsche Überraschung auf Mallorca. Foto: Sailing Energy / Princesa Sofía Mallorca

Die Überraschung vor Mallorca waren der erst 19 Jahre alte Richard Schultheis und sein 29-jähriger Vorschoter Fabian Rieger. Nach nur drei Wochen in einem Boot zeigte das Duo auf Anhieb Weltklasseniveau, war an vielen Tagen mit dem gelben Trikot der Spitzenreiter unterwegs und holte nach dem souveränen Sieg im Medaillenfinale Silber bei seiner Premiere.

Richard Schultheis wurde in Berlin geboren und wuchs auf Malta auf, wurde im vergangenen Jahr unter maltesischer Flagge 49er-Juniorenweltmeister. Fabian Rieger hatte 2018 mit seinem damaligen Steuermann Tim Fischer WM-Bronze und 2020 die 49er-EM gewonnen. Danach wechselte Rieger ans Ruder, segelte für 2024 eine Olympia-Kampagne mit dem Kieler Tom Heinrich.

Nun hat sich Richard Schultheis zu einer Olympia-Kampagne unter deutscher Flagge entschieden. „Zu seinen größten Stärken zählt, dass er immer ruhig bleibt“, zollte Fabian Rieger seinem neuen Steuermann Respekt

Eine stetig steigende Leistungskurve legten Kjell Haschen/Iven Fromm hin. Nach einem mäßigen Einstige in die Serie verbuchten sich in den Quali-Rennen sogar einen Sieg und einen zweiten Platz, und in den zehn Wettfahrten der Goldflotte landeten sie vier Top-Ten-Ergebnisse. Kamen so schließlich auf Rang 17. Nur vier Plätze dahinter konnten sich Simon Heindl/Conrad Jacobs positionieren, die U21-Weltmeister des vergangenen Jahres, die sich sogar über einen Tagessieg in der Goldflotte freuen durften. Die weiteren Schleswig-Holsteiner landeten auf den Plätzen 43 (Jesper Bahr/Fynn Kaufhold), 70 (Anton und Johann Sach) und 80 (Per Schwall/Lennart Tolzmann).

Kjell Haschen und Iven Fromm kamen im 49er auf Platz 17. Foto: Sailing Energy / Princesa Sofía Mallorca

Die zweite Medaille für den DSV bei dem ersten Sailing Grand Slam gab es im 470er. Simon Diesch und Anna Markfort, die sich nach Platz 14 bei der Olympia-Regatta von Marseille für eine weitere gemeinsame Olympia-Kampagne entschieden haben, stiegen mit Silber vor Mallorca überzeugend in die neue Olympiade ein. Dazu gab es für ihre Teamkameraden Theresa Löffler und Christopher Hoerr Platz vier vor Mallorca.

Für die weiteren Top-Ten-Platzierungen des DSV sorgten Sophie Steinlein/Catherine Bartelheimer als Zehnte im 49erFX und Surferin Theresa Steinlein als Fünfte. Ebenfalls einen starken Auftritt im 49erFX legten Maru Scheel/Freya Feilcke (KYC) als 13. hin. Anna Barth/Emma Kohlhoff (ebenfalls vom KYC) kamen auf Platz 18.

Beim Surfen musste die Kielerin Alica Stuhlemmer (KYC) nach ihrem Umstieg vom Nacra 17 auf das iQFoil-Board noch Lehrgeld zahlen. Sie wurde 67.

Neu-Surferin Alica Stuhlemmer musste noch Lehrgeld zahlen. Foto: Sailing Energy / Princesa Sofía Mallorca

Eine bemerkenswerte Leistung gelang Ilca-7-Steuermann Ole Schweckendiek (Kieler YC). Mit erst 20 Jahren ist er einer der Jüngsten im Aufgebot des German Sailing Teams, holte mit Platz 21 das beste deutsche Ergebnis im größten Männerfeld von 174 Ilcas. „Das war echt ganz gut dafür, dass es mein erster großer Seniorenwettbewerb war. Ich glaube, am Ende des Tages war die Konstanz ausschlaggebend“, sagte der U19-Weltmeister von 2023.

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