Auf dem Seglertag in Warnemünde stellte sich das DSV-Präsidium den Delegierten aus 161 Vereinen. Foto: DSV

DSV gibt sich Zeit für Nachfolgesuche von Dirk Ramhorst

Mit 120 Delegierten und Gästen, die Stimmen aus 161 Vereinen vertraten, tagten der deutsche Seglertag, die Mitgliederversammlung des Deutschen Segler-Verbands (DSV), am vergangenen Wochenende in Warnemünde. Im Rahmen der Sitzung folgten die Delegierten den Anträgen des Präsidiums, die vor allem die Geschäftsordnung betrafen. Keine Neubesetzung gab es für das vakante Amt des Vizepräsidenten olympisches Segeln/Nachwuchsleistungssport. Nachdem Dirk Ramhorst den Posten vorzeitig niedergelegt hatte, bleibt das Amt zunächst unbesetzt.

Die Delegierten stimmten den drei Anträgen des Präsidiums und des Seglerrats mit großer Mehrheit zu: Zum einen können die Unterlagen und Anträge zum Seglertag den Mitgliedern künftig mit einem Link auf die Webseite zur Verfügung gestellt werden. Bisher mussten sie als Anhang per E-Mail versendet werden. Und auf künftigen Mitgliederversammlungen muss sich die Versammlungsleitung nicht mehr strikt an die Reihenfolge der Tagesordnungspunkte halten, sondern kann bei Bedarf einen Tagesordnungspunkt vorziehen.

Darüber hinaus wurde die Position eines externen Good Governance Beauftragten in der DSV-Satzung verankert. Katja Gabius vom Institut für Corporate Governance an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen wurde anschließend einstimmig gewählt.

Die Delegierten stimmten auch dem Antrag zu, auf diesem Seglertag keine neue Vizepräsidentin bzw. neuen Vizepräsidenten mit dem Geschäftsbereich olympisches Segeln und Nachwuchsleistungssport zu wählen. So hat das Präsidium mehr Zeit für die Kandidatenauswahl als Nachfolge von Dirk Ramhorst, der am Freitag bekanntgegeben hatte, dass er sein Amt mit sofortiger Wirkung niederlegt. Wie im Grundgesetz festgelegt, wird das Präsidium mit Zustimmung des Seglerrats bis zum nächsten Seglertags eine Vertreterin bzw. einen Vertreter bestellen.

Die Jahresrechnung für 2023 und die Haushaltspläne für 2025 und 2026 wurden genehmigt, und es wurde beschlossen, dass der nächste Seglertag am 14. November 2026 in Hamburg stattfindet.

Im Rahmen der traditionellen Auftaktveranstaltung zum Seglertag ehrte Verbandspräsidentin Mona Küppers erfolgreiche Seglerinnen und Segler der Saison 2024 sowie langjährig engagierte Ehrenamtliche für ihren Einsatz. Unter anderem wurde Heiko Kröger für seine Weltmeistertitel in der Open- und Para-Wertung im 2.4mR geehrt. Heiko Kröger startet seit diesem Jahr für den Segeberger Segel-Club.

Standing Ovations gab es für Philipp Buhl, als DSV-Präsidentin Mona Küppers ihm stellvertretend für den Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier das „Silberne Lorbeerblatt“ übergab, die höchste staatliche Auszeichnung für sportliche Spitzenleistungen in Deutschland. Der Ilca-Segler startete dreimal in Folge bei Olympischen Spielen und gewann zudem 2020 als erster Deutscher überhaupt in seiner Bootsklasse den Weltmeistertitel.

Die Goldene Ehrennadel des DSV erhielt „Regel-Pabst“ Ulrich Finckh (Münchner Yacht-Club), der sich wie kein anderer in den Wettfahrtregeln auskennt und seit Jahrzehnten die Top-Segler und Freizeitsportler in zahlreichen Seminaren und Schulungen die Wettfahrtregeln vermittelt. Als internationaler Schiedsrichter und Wettfahrtleiter überzeugte er in den vergangenen Jahrzehnten mit enormer Expertise bei der Auslegung und Anwendung der Internationalen Wettfahrtregeln.

32 Vereine wurden auf dem Seglertag für ihre gute Ausbildungsarbeit ausgezeichnet, darunter auch diese Vereine aus Schleswig-Holstein:

  • Segel Club Baltic
  • Segler Verein Elmshorn
  • Seglervereinigung Brunsbüttel
  • Wassersportclub am Wittensee e. V.