Der Wert des Sports in SH steigt beständig
Der Landessportverband Schleswig-Holstein (LSV), die IHK Schleswig-Holstein und die Handwerkskammer Schleswig-Holstein haben am 5. Juni im „Haus des Sports“ in Kiel eine wissenschaftliche Studie zum „Wert des Sports im Sportland Schleswig-Holstein“ vorgestellt und diese an die Präsidentin des Schleswig-Holsteinischen Landtages, Kristina Herbst, übergeben. Daraus ergeben sich dreistellige Millionenwerte, die durch Sportveranstaltungen erwirtschaftet werden bzw. die als Steuereinnahmen an den Fiskus fließen.
Der Präsident des Landessportverbandes, Hans-Jakob Tiessen, hob den besonderen Wert der Studie hervor: „Diese Studie folgt der 2017 ebenfalls durch den Landessportverband beauftragten Studie zum „Wert des Sports“, bei der bundesweit erstmalig ein Sportverband und eine große Wirtschaftsorganisation auf Landesebene im Zuge einer wissenschaftlichen Studie zusammengearbeitet haben, und die seinerzeit bereits weitreichende Beachtung fand. Mit der nunmehr vorliegenden neuen Studie, die auch umfangreiches Datenmaterial aus dem landesweiten Handwerk beinhaltet, wird eindrucksvoll belegt, dass die wirtschaftliche Bedeutung des Sports in Schleswig-Holstein gerade nach den schwierigen letzten Jahren nicht nur außerordentlich groß ist, sondern sogar noch zugenommen hat. Dass zudem auch wesentliche Effekte des Sports für das Wohlbefinden und die Gesundheit der Menschen sowie für die Entwicklung der Gesellschaft beziffert werden konnten, macht den besonderen Mehrwert der Studie aus. Wir sehen die Studie daher auch als einen wichtigen Beitrag zur Untermauerung des weiteren Weges zum „Sportland Schleswig-Holstein“ an.“
Der Wert des Sports für das Sportland Schleswig-Holstein lässt sich auch in Form von sportbedingten Steuereinnahmen beziffern, da die in der Untersuchung ermittelten Umsätze, Einkommen etc. größtenteils steuerpflichtig sind. Diese Steuereinnahmen des Landes betragen − gemäß der sogenannten weiten Vilnius-Definition des Sports – mehr als 237 Millionen Euro pro Jahr, was 2,06 Prozent der gesamten Steuereinnahmen des Landes entspricht. Sie entstammen zu großen Teilen den Betrieben und Mitarbeitern der Wirtschaftszweige Handel, Verarbeitendes Gewerbe (einschließlich der jeweils zugeordneten Handwerksbetriebe) sowie dem Gesundheits- und Sozialwesen.
Der Zuschauersport stellt eine beliebte Unterhaltungsdienstleistung dar; Sportveranstaltungen ziehen Millionen von Zuschauern an, welche nicht nur für Eintrittskarten, sondern darüber hinaus auch für ihre Verpflegung Geld ausgeben. Legt man das vom Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Institut für Fremdenverkehr (dwif) (2013) errechnete durchschnittliche Ausgabeverhalten von Tagestouristen von rund 28,30 Euro zugrunde (hierbei handelt es sich um einen Annäherungswert), so ergibt sich allein für die zehn größten Sportveranstaltungen des Landes ein geschätzter Umsatz von mehr als 115 Millionen Euro.
Gerade die Segel- und Surfveranstaltungen schlagen hier erheblich zu Buche. Die Kieler Woche mit mehr als drei Millionen Besuchern erwirtschaftet einen errechneten Umsatz von rund 85 Millionen Euro, die Travemünder Woche, als zweitgrößte Sportveranstaltung des Landes, rund 14 Millionen Euro. Die Top-Ten der größten Sportveranstaltungen in Schleswig-Holstein sind geprägt durch den Wassersport. Mit Segeln, Surfen, Kite und Rudern stammen acht der zehn Events aus dem Bereich Wassersport.