Erfolgreich Segeln – fern von der geliebten Heimat
Ihnen blieb nur der Segelsport. „Wir haben in unserer Heimat alles verloren – haben kein Haus, keine Arbeit und keine Schule mehr. Nur das Segeln ist uns geblieben“, erkläre der ukrainische Trainer Denis Khashina gegenüber den Kieler Nachrichten. Insgesamt waren drei ukrainische Segler zur YES-Regatta in Kiel am Start und holten zweimal Gold und einmal Silber. Neben Oskar Madonich, der bei der Kieler Woche des Nachwuchses im olympischen ILCA 7 gewann – und damit gleichzeitig auch die Internationale Deutsche Juniorenmeisterschaft – starteten Dmutro Karabadzhak und Semen Khashchyna im ILCA6 und belegten die Plätze 1 und 2.
Doch bei der Siegerehrung mischten sich die Tränen der Freude mit denen der Trauer. „Wir trainieren und segeln doch nur noch und können nicht mehr nach Hause, weil wir dem Krieg ausweichen“, so der Trainer und einst selbst erfolgreicher Starbootsegler. Die kleine ukrainische Delegation tourt durch Europa von Regatta zu Regatta und legt zwischendurch Trainingseinheiten ein. Und sie lebt im Auto – fern von der geliebten, umkämpften Heimat. „Wir leben im Auto und trainieren an verschiedenen Orten in Europa, erklärte der Coach.
Nach der YES ging es nach Kroatien zum Training, bevor es zur Kieler Woche ein Wiedersehen mit der ukrainischen Delegation in Schleswig-Holstein gibt. Dann starten die ILCA 7 im ersten Teil der Kieler Woche (17. bis 21. Juni), die ILCA 6/Open im zweiten Teil vom 22. bis 25. Juni.
Bei der YES gewann Madonich vor Jonas Mager (Mühlenberger Segel-Club) und den Vorjahressieger Julian Hoffmann vom Segelclub Alpsee-Immenstadt. In der U21-Wertung/IDJoM hieß die Reihenfolge: Madonich, Mager, Ole Schweckendiek (KYC). Die U-19-Wertung gewann damit Schweckendiek vor Willy Sörensen (Mühlenberger Segel-Club) und Hannes Braune (Segelclub Märkischer Adler).
Im ILCA 6 belegte der Hamburger Henrik Peters (NRV) hinter den Ukrainern Dmutro Karabadzhak und Semen Khashchyna Platz drei in der YES-Wertung.