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Schöne Kulisse, aber schwacher Wind: die Segelbundesliga zum Saisonfinale auf dem Starnberger See. Foto: DSBL/sailing energy

Flauten-Finale der Segelbundesliga

Mit einem Wochenende im schwachen Wind feierte die Segelbundesliga 2024 ihren Abschluss. Auf dem Starnberger See konnten für die Erste Liga lediglich sechs, für die Zweite Liga sogar nur fünf Flights gesegelt werden. Als neuer Deutscher Meister durfte sich nach diesem schmalen Final-Programm der Mühlenberger SC feiern lassen. Er ist damit erst der fünfte Club in der zwölfjährigen Geschichte der Liga, der die Meisterschale in die Hand nehmen darf. Bisher stehen in der Siegerliste: der NRV Hamburg als Rekordmeister, die inzwischen aus der Liga ausgestiegenen Clubs DTYC vom Starnberger See und One Kiel sowie der VSaW Berlin, der in dieser Saion nur knapp den Abstieg aus dem Oberhaus verhindern konnte.

Trotz oder gerade wegen des Flautengeschehens auf dem Starnberger See wurde die Entscheidung über die Meisterschaft noch einmal zu einem echten Krimi. Der NRV Hamburg hatte erst am vorletzten Spieltag die Tabellenführung vom Lokalrivalen MSC erobert und strebte nun auf dem Starnberger See seinem achten Titel entgegen.

Dafür schickte der NRV ein Team ins Rennen, das über höchste Erfahrung in hochklassigen Disziplinen verfügt. Luise Wanser, Olympia-Teilnehmerin und 470er-Weltmeisterin von 2022, übernahm die Pinne, der Kieler 49er-Segler Tom Heinrich saß im Vorschiff. Beide sind gerade erst aus Barcelona zurückgekehrt, wo sie Deutschland beim Youth und Women’s America’s Cup vertraten.

Doch auf dem Starnberger See kamen sie mit ihren Crewmitgliedern nicht mit den schwierigen Bedingungen zurecht und rutschten schließlich durch den 17. Rang noch von der Spitze.

Zittern mussten der Mühlenberger SC dennoch lange. Das Team mit Magnus Simon an der Pinne, der bereits 2021 mit One Kiel den Titel gewonnen hatte, segelte sich zwar schnell an die Spitze des Rankings, doch die Flaute ließ Zweifel aufkommen, ob es noch zu einem regulären Spieltag kommen würde.

„Nachdem wir gleich in den ersten beiden Flights gegen die Konkurrenz von der Alster gewonnen hatten und den ersten Tag mit den Ergebnissen 3,1 und 1 beenden konnten, haben wir uns mehr auf uns konzentriert. Unser größter Gegner beim Kampf um den Meistertitel war heute der Wind, nach zwei wegen Flaute abgebrochenen Läufen und der lauernden Gefahr, dass dieser Spieltag nicht in die Wertung eingehen könnte, waren wir recht nervös“, berichtete Simon. Doch schließlich gelang in der Ersten Liga noch ein Flight, und ein neuer Deutscher Meister konnte gekürt werden.

Die Anzahl der Rennen zum Abschluss der Saison 2024 reichte in der Zweiten Liga indes nicht für eine reguläre Wertung des Spieltags, und so zählten für die Abschlusswertung nur die ersten vier Spieltage.

Neben der Kür des Deutschen Meisters war der Abschluss auch für den Auf- und Abstieg entscheidend. Während sich der VSaW Berlin am letzten Spieltag noch haarscharf aus der Abstiegszone befreien konnte, müssen nun der Konstanzer YC, der RS Neuruppin, der Württembergische YC sowie der Flensburger SC den Weg in die Zweite Liga antreten.

Als Sieger der Zweiten Liga kann der WY Delecke ebenso mit dem Aufstieg planen wie der Blankeneser SC, der Potsdamer YC und der Klub am Rupenhorn (Berlin). Über den Abstieg aus der Zweiten Liga entscheidet der Liga-Pokal, der Ende Oktober auf dem Möhnesee ausgetragen wurde.

Für das beste Ergebnis aus SH-Sicht sorgte der Kieler YC, der durch einen zehnten Platz zum Abschluss auf dem elften Gesamtrang in der Ersten Liga landete – direkt vor der SV Itzehoe. In der Zweiten Liga landeten die beiden Lübecker Vereine im Mittelfeld. Der Lübecker YC beendete die Saison auf dem elften, der Lübecker SV auf dem 13. Rang.