Boris Herrmann erhält den Preis von Carl Friedrich Schott (links) und Staatsrat Christoph Holstein (rechts). Foto: Hinrich Franck

German Offshore Award für „Malizia – Seaexplorer“ und Boris Herrmann

Der begehrte German Offshore Award wurde Anfang März im Großen Saal des Hamburger Rathauses zum 18. Mal vergeben. Die Auszeichnung für die beste deutsche Hochseeyacht 2024 ging an die Imoca 60 „Malizia – Seaexplorer“ für den zweiten Platz im Transatlantikrennen New York-Vendée. Damit gewann Boris Herrmann (KYC) nach 2022 zum zweiten Mal den German Offshore Award.

Zu den weiteren Nominierten gehörten die TP 52 „Red Bandit“, die Elliott 52 „Rafale“, die Neo 430 „Neomind“ und aus Schleswig-Holstein die First 31.7 „Lucky Five“ von Leif Petersen (Neustädter Seglerverein) für den ersten Platz bei der Doublehanded-Regatta Baltic 500.

Der Sieg der „Malizia – Seaexplorer“ gegenüber den anderen nominierten Yachten war mehr als knapp: Nur 0,41 Punkte trennten die schnelle Imoca-Rennyacht nach Auszählung der von der Jury vergebenen Punkte von der TP 52 „Red Bandit“, die nach dem Sieg im Rolex Middle Sea Race,die von vielen insgeheim als Sieger des Senatspreises gehandelt worden war.

„Das Rennen New York-Vendée war ein atemloser Sprint über mehr als 3.000 Seemeilen, bei dem die Yacht ihr ganze Performance ausspielen konnte“, betonte Staatsrat Christoph Holstein in seiner Laudatio. „Boris Herrmann hat in diesem Rennen eindrucksvoll gezeigt, welches Potenzial die Yacht bei optimalen Witterungsbedingungen hat und wie überragend sein Schiff segelt, wenn Mensch und Boot als perfekte Einheit funktionieren.“

Lifetime Award für Carl Friedrich Schott

Den Life Time Award für sein seglerisches Lebenswerk erhielt Carl Friedrich Schott, allen nur als „Schotti“ bekannt. Der 78-jährige gilt als Urgestein des German Offshore Award, seit mehr als 15 Jahren ist er der Grandseigneur der Verleihung. Über Jahrzehnte war er international als Wettfahrtleiter im Einsatz, wobei die Olympisches Spiele 1972 vor Kiel eines der Highlights seiner Karriere als Wettfahrtoffizieller waren. Zudem setzte er sich viele Jahrzehnte für die internationale Verständigung und Zusammenarbeit der führenden Yachtclubs ein, allen voran dem Royal Ocean Racing Club.

Jugendpreis für Melwin Fink und Lennart Burke

Den Wehring & Wolfes Jugendpreis erhielten Melwin Fink (Kieler Yacht-Club) und Lennart Burke, die zusammen äußerst erfolgreich mit der Class 40 „Next Generation Boating“ an einer gemeinsamen Offshore-Karriere arbeiten. Fink hatte in Kiel studiert und konzentriert sich jetzt auf die Kampagne mit Lennart Burke. Die beiden Nachwuchssegler haben in Hamburg eine Werft: The next Generation baut Boote und Segel. „Wir planen noch in diesem Jahr eine Dependance in Kiel“, so Fink.

Joachim Brünner übergibt den Jugendpreis an Lennart Burke und Melwin Fink. Foto: Hinrich Franck

Mona Küppers, Präsidentin Deutschen Segler-Verbandes, animierte in ihrem Grußwort die anwesenden Eigner der Yachten und Vereinsvertreter, sich intensiver um den Nachwuchs im Offshoresegeln zu bemühen und forderte sie nachdrücklich auf, Jugendlichen und jungen Erwachsenen den Zugang zum Seesegeln zu erleichtern. „Für den Commodore Cup stellt der DSV jedes Jahr eine Yacht mit einer jungen Crew, ich wünsche mir, dass viele Vereine diesem Beispiel folgen“, appellierte sie.

Der German Offshore Award wird jährlich für die beste deutsche Hochseeyacht bei internationalen Regatten von einer Jury aus Vertretern der großen Hamburger Segelvereine unter Vorsitz des Hamburger Segel Verbandes vergeben, wie Oliver Kosanke als Vorsitzender des Hamburger Segel Verbandes erläuterte. Die Jury des German Offshore Award bilden die für das Ressort Seesegeln zuständigen Vorstände der Vereine Blankeneser Segel-Club, Hamburger Segel-Club, Norddeutscher Regatta Verein, Segelvereinigung Altona-Oevelgönne und Mühlenberger Segel-Club (MSC).

Carl-Friedrich Schott, Vorstand der German Offshore Association, freute sich über den Erfolg der Veranstaltung in diesem Jahr: „Besonders freut es uns, dass wir den Mühlenberger Segel-Club neu in den Kreis der Vereine mit aufnehmen konnten. Wir haben darüber hinaus die Jury in Zusammenarbeit mit den Vereinen mit der nächsten Generation besetzen können. Das Interesse der Jugend an der Veranstaltung zeigt die Bedeutung des German Offshore Award für die regattabegeisterte Hochseesegelwelt. Die Veranstaltung war in diesem Jahr überbucht. Eine große Motivation für unser weiteres Engagement.“ Unter den über 200 Gästen war auch der Vorsitzende des Segler-Verbandes Schleswig-Holstein (SVSH), Jan-Dirk Tenge.

Der Hamburgische Verein-Seefahrt richtet den Senatspreis in Zusammenarbeit mit der German Offshore Owners Association aus. „Vor uns liegt ein spannendes Segeljahr, vor allem die Wiederauflage des Admiral’s Cup im Jahr des 100. Geburtstages des RORC werden viele Segelfans aufmerksam verfolgen“, sagte Joachim Brünner, Vorstand des Hamburgischen Verein-Seefahrt. „Das erfolgreiche Team der ‚Red Bandit‘ geht unter deutscher Flagge vor Cowes an den Start. Wir drücken die Daumen, dass es gelingt, die erfolgreiche deutsche Admiral’s Cup Historie fortzuschreiben. (SVB/hel)