Heiko Kröger krönte sich nach dem Kieler-Woche-Sieg vor Kiel auch zum Weltmeister. Foto: Sascha Klahn

Heiko Kröger verteidigt WM-Titel

Leichte Winde und ein Heiko Kröger in Top-Form bestimmten das Geschehen zur inklusiven Weltmeisterschaft der 2.4mR vor Kiel. Nach neun Rennen krönte sich Heiko Kröger vom Segeberger SC erneut zum Weltmeister. Es ist die erfolgreiche Titelverteidigung und bereits Krögers 17. WM-Titel. Zum dritten Mal siegte er in der Offenen Klasse, 14. Mal stand der 58-Jährige bei einer Para-Weltmeisterschaft auf der obersten Stufe des Podests. Kröger siegte auf gewohnten Terrain, denn schon zur Kieler Woche hatte er hier seine außerordentliche Klasse unter Beweis gestellt.

Seine Dauerrivalin Megan Pascoe aus Großbritannien musste sich mit Rang drei zufrieden geben. Platz zwei ging an Christoph Trömer aus Stade. In der Para-Wertung komplettierten die Italiener Antonio Squizzato und Davide di Maria das Podium. Insgesamt starteten 85 Aktive aus 18 Nationen, davon 21 auch in der Para-Klasse.

Die 2.4mR Inklusive World Championship 2024 war geprägt von bester Stimmung unter den Aktiven, spannenden Rennen auf dem Wasser, aber auch von nicht ganz einfachen Segelbedingungen mit schwachem, oft drehendem Wind. Immerhin gelangen neun Wettfahrten, auch wenn am letzten Tag nicht mehr gesegelt werden konnte. Das bedauerte vor allem Megan Pascoe, die gern noch einen Ausrutscher kompensiert hätte. „Natürlich hätte ich mich gefreut, wenn wir Samstag noch zwei Rennen gesegelt wären, weil wir dann einen zweiten Streicher gehabt hätten, aber es ist auch so okay. So ist es eben manchmal beim Segeln. Ich bin happy, dass ich seit 2018 bei den Weltmeisterschaften immer auf dem Podium war und es auch in Kiel bin. Das ist die Hauptsache“, nahm es Pascoe sportlich und betonte, dass es gute Wettfahrtkurse und faires Segeln gewesen wären.

Ein Segler, der froh war, dass am Abschlusstag keine Rennen mehr gesegelt werden konnten, war Christoph Trömer (Plauer Hai-Live), der sich nie erträumt hätte, bei der Weltmeisterschaft vor Megan Pascoe die Silbermedaille zu gewinnen. „In diesem Jahr läuft es bei mir außerordentlich gut, erst bei der Kieler Woche mit Platz sechs und jetzt hier. Ich bin super happy, Zweiter geworden zu sein“, freute sich Trömer, der bei der WM gemeinsam mit seiner Frau Sabine (16.) und seinem Sohn Tim (43.) antrat. „Ich bin 2008 Deutscher Meister der Klasse in Schwerin geworden, war sofort infiziert und segele seitdem 2.4mR. Meinen Sohn Tim hat es nach einem Probesegeln in der Klasse erwischt, und meine Frau hat bei der WM 2019 in Genua zugeguckt, war begeistert und sitzt seitdem auch im 2.4mR-Kielboot. Mit einem speziell für drei Boote gebauten Trailer sind wir inzwischen meist zu dritt bei den Regatten“, berichtete Trömer und zollte dem alten und neuen Weltmeister höchsten Respekt: „Es ist möglich gegen Heiko zu gewinnen, aber eher die Ausnahme. Alle kochen mit Wasser, nur Heiko nicht.“

Kröger selbst hatte natürlich gehofft, den WM-Titel in seinem Heimatrevier erfolgreich verteidigen zu können, und es ist ihm souverän mit deutlichem Abstand zum Rest der Flotte gelungen. „Ich war ziemlich zufrieden mit meiner Geschwindigkeit. Ich war vorher dieses Jahr noch gar keine Regatta bei wenig Wind gesegelt, wir hatten überall nur Starkwind. Dass es trotzdem ad hoc so gut klappte, fand ich super. Am vorletzten Tag waren die Rennen von den Bedingungen her extrem schwierig und tricky und harte Arbeit fürs Gehirn. Ein bisschen hatte mich eine Erkältung ausgebremst, aber beim Segeln konnte ich das gut ausblenden“, resümierte der erfolgreiche Para-Segler. Bei den nächsten anstehenden Regatten der Saison steht für Kröger ein Klassenwechsel an. Unter anderem für die Deutsche Meisterschaft steigt er in die OK-Jolle um, in der er seit einem Vierteljahr parallel aktiv ist.