SH-Olympia-Team fokussiert auf 2024
Insgesamt zwölf Aktive gehören zum aktuellen Olympia-Kader des Deutschen Segler-Verbandes – zwei starten für einen Verein aus Schleswig-Holstein, Paul Kohlhoff und Alica Stuhlemmer (Nacra 17). Damit planen die Bronzemedaillengewinner von Tokio (Japan) ihren zweiten olympischen Anlauf. Vor Marseille will das Team des Kieler Yacht-Clubs die deutschen Farben vertreten. Für Paul Kohlhoff (2016 mit Carolina Werner 13. im Nacra 17 bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro/Brasilien) wäre es bereits der dritte olympische Auftritt.
Die Vorbereitungszeit ist kurz, denn zwischen den verschobenen Olympischen Spielen von 2020 auf 2021 und Paris 2024 blieben kaum drei Jahre. Den ersten diesjährigen Schritt Richtung Regatta-Vergleich machten die Schleswig-Holsteiner im Februar vor Lanzarote, wo sie sich mit 15 Nacras aus zehn Nationen messen konnten. Es sei die erste Regatta, die erste internationale Standortbestimmung nach sechs Monaten gewesen, so Paul Kohlhoff. Davor lagen viel Arbeit und Studien, also Basisarbeit.
Vor der Kanarischen Insel im Atlantischen Ozean landeten die Kieler auf Rang drei. „Wir sind mit unserem ersten Check 2023 ganz zufrieden. Man merkt, dass wir einige Zeit nicht racen konnten und noch zu viele Fehler auf dem Kurs machen. Die Leistungsfähigkeit unseres Gesamtpakets ist aber bei allen Bedingungen vielversprechend und definitiv konkurrenzfähig. Bisher haben wir gut gearbeitet“, kommentierte Coach Marcus Lynch nach den Tagen auf der spanischen Insel.
Es folgte der Weltcup-Auftakt 2023 bei der Princesa Sofia vor Mallorca. Bei der 52. Auflage des spanischen Klassikers belegte das KYC-Duo Rang sechs in der Gesamtwertung dank eines Start-Ziel-Sieges im Medaillenrennen. Insgesamt waren 52 Crews aus 22 Nationen am Start. Bereits eine Woche später stieg der zweite Teil der Weltcupserie vor Hyères (Frankeich). Dort blieben die Kieler Foiler nach einer Erkrankung Kohlhoffs in der Woche davor in der Silberflotte hängen. Endplatzierung: 25. Das Finale des vierteiligen Weltcups findet im Rahmen der Kieler Woche (17. bis 25. Juni) statt. Danach läuft auch schon die Vorbereitung für die WM aller olympischen Klassen in Den Haag (Niederlande, 11. bis 20. August).
Einen Erfolg konnten Kohlhoff/Stuhlemmer auch im Bereich Sponsoring verkünden. Zum Kieler Nacra-17-Team stieg der Windparkbetreiber und -projektierer, die Denker & Wulf AG, bis zu den Spielen 2024 an Bord. Das Unternehmen aus Sehestedt ist mit seinen rund 200 Angestellten eine Branchengröße in Deutschland und Vorreiter bei der Realisierung der Verschiebung in Richtung erneuerbare Energien.
Übrigens: Drei weitere Aktive aus dem DSV-Olympiakader leben in Schleswig-Holstein, genauer gesagt in Kiel: Anastasia Winkel (470er Mixed, Studentin, startet für den NRV), Anna Markfort (470er Mixed, Sportsoldatin/Studentin, startet für den Joersfelder SC/VSaW Berlin) und Jacob Meggendorf (49er, Student, startet für den Bayerischen YC). Von den zwölf Seglerinnen und Seglern im Olympiakader des DSV starten vier für den Norddeutschen Regatta Verein und drei für den Bayerischen Yacht-Club.
Bis auf Philipp Buhl hat der gesamte deutsche Olympiakader für die Kieler Woche gemeldet: Simon Diesch/Anna Markfort (WYC/Joersfelder Segl-Club), Ehepaar Malte und Anatasia Winkel (WYC/NRV), Luise Wanser/Philipp Autenrieth (NRV/BYC) – alle im 470er Mixed sowie Jakob Meggendorf/Andreas Spranger (BYC) im 49er.
Die Nacras haben bereits in diesem Jahr zwei von drei innerdeutschen Qualifikationsserien für die Olympischen Spiele: die WM 2023 im Rahmen der Sailing Worlds vor Den Haag (Niederlande) und die EM vor Vilamoura (Portugal) vom 10. bis 15. Oktober. Den Abschluss bildet dann die Princessa Sofia Trophy vom 20. März bis 6. April 2024 vor Mallorca (Spanien). (hel)