NEU
Die historischen Zwölfer "Sphinx" (Vordergrund) und "Trivia" waren erneut die Yachten für den Match-Race-Showdown der Polit-Prominenz. Foto: segel-bilder.de

Stadtpräsident holt Sieg für Lübeck

Der Mittwoch der Travemünder Woche ist nicht nur der Mittelpunkt der Regattawoche, sondern er bietet traditionell auch einen gesellschaftlichen und seglerischen Höhepunkt. Beim Volksbank Rotspon Cup tritt Lübecks Bürgermeister gegen einen Politkollegen an. In der 19. Auflage des Events übernahm jedoch Stadtpräsident Henning Schumann anstelle von Jan Lindenau das Ruder. Lübecks Verwaltungschef musste aus gesundheitlichen Gründen pausieren, hatte aber einen würdigen Vertreter: Souverän segelte er zu einem 2:0-Sieg gegen den Herausforderer MV-Wirtschaftsminister Reinhard Meyer.

Für das Match-Race im Modus „best of three“ standen wie in den vergangenen Jahren die beiden historischen Zwölfer-Yachten „Sphinx“ und „Trivia“ bereit. Sie sind wie geschaffen für den Showdown zwischen den Politikern und bilden daher seit Jahren die Yachten für den Volksbank Rotspon Cup.

Einen Sieg, ein Unentschieden und zwei Niederlagen verbuchte Lindenau bislang beim Volksbank Rotspon Cup. In der Gesamtbilanz des traditionellen Bürgermeisterrennens standen bisher insgesamt zehn Siege der Gäste, ein Unentschieden und sieben Lübecker Siege. Der passionierte Segler Henning Schumann setzte am Ruder der „Sphinx“ alles daran, der Liste einen weiteren Sieg hinzuzufügen, und war erfolgreich. Taktische Unterstützung hatte er durch Lutz Kleinfeldt, Vorsitzender des Lübecker YC. Auch Christian Mehrens, Vorstand der Volksbank Lübeck, war an Bord mit dabei.

Lübecks Stadtpräsident Henning Schumann steuerte die „Sphinx“ als Siegeryacht ins Ziel und klatscht mit seiner Crew ab. Hinter ihm der LYC-Vorsitzende Lutz Kleinfeldt. Foto: segel-bilder.de

Auf der Gegneryacht hatte sich Reinhard Meyer durch die ehemalige 470er-Seglerin Birte Winkel verstärkt. Die ehemalige Schwerinerin war 2021 nur knapp an der Olympia-Qualifikation gescheitert, lebt und arbeitet inzwischen in Lübeck.

Der erste Startschuss zum Segel-Duell fiel bei idealen Bedingungen mit einer Brise aus West-Nord-West mit leichter Verspätung, weil die Berufsschifffahrt noch durchfahren musste. Dann schob sich die „Sphinx“ knapp vor der „Trivia“ über die Startlinie und gab die Führung bis zum Ziel nicht mehr ab. Auch das zweite Rennen konnte die „Sphinx“ nach einem engen Start der beiden Kontrahenten souverän gewinnen. Offensichtlich haben sich die Segelkenntnisse des Stadtpräsidenten durchaus bezahlt gemacht.

Der unterlegene Reinhard Meyer war ein fairer Verlierer, gratulierte sofort Henning Schumann zum klaren Sieg. Für ihn war der Auftritt eine trotz der Niederlage eine wahre Freude: „Ich freue mich, eingeladen worden zu sein. Als Wirtschaftsminister von Schleswig-Holstein ist mir das nicht gelungen, ich musste offenbar erst Wirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern werden.“ Er sieht die Travemünder Woche, aber auch den Tag der Deutschen Einheit, der in diesem Jahr in Schwerin gefeiert wird, als gute Werbeplattformen für den Norden: „Unser Motto ist: Gemeinsam Segel setzen. Veranstaltungen wie die Travemünder Woche sind eminent wichtig, um den Norden in das Schaufenster zu stellen.“

MV-Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (am Ruderrad) musste sich mit 0:2 geschlagen geben, freute sich aber, in Lübeck für den Norden Flagge gezeigt zu haben. Foto: segel-bilder.de

Henning Schumann bekannte nach dem Erfolg, dass eine gewisse Last von ihm abgefallen sei: „Der Druck war schon da. Aber meine Crew hat hervorragend gearbeitet, wir haben gleich zu einer guten Verbindung gefunden. Jochen Frank ist ein hervorragender Skipper, an Bord gab es eine klare Kommandosprache.“ Als entscheidenden Faktor im Rennen sah er die guten Starts an: „Von da an konnten wir das Geschehen kontrollieren. Die Crew hat mir wirklich Glück gebracht. Es war ein tolles Rennen.“

Von dieser euphorischen Stimmung an Bord hatte sich auf Christian Mehrens, der Vorstand der Volksbank Lübeck einfangen lassen: „Das war eine großartige Werbung für den Segelsport. Wir werden unser Engagement beim Volksbank Rotspon Cup auf jeden Fall weiter fortsetzen.“