SVSH wählt neuen Leistungssport-Verantwortlichen und Jugendobmänner
Der Segler-Verband Schleswig-Holstein (SVSH) hat ein neues Vorstandsmitglied für den Bereich Leistungssport und einen neuen Jugendvorstand. Zum Verbandstag des SVSH in Neumünster standen zur offiziellen Tagung die Wahlen im Mittelpunkt, während der Vormittag mit seinen Vorträgen und Diskussionen die Nachhaltigkeit des Segelsports beinhaltete.
Der Kieler Ulf Schweckendiek übernimmt das Leistungssport-Amt von Volker Scheel. Zudem wurden Uwe Grigull (Breitensport) und Hermann Hell (Öffentlichkeitsarbeit) als Vorstandsmitglieder bestätigt, nachdem sie ihre Ämter bereits in den laufenden Perioden kommissarisch übernommen hatten. Benedikt König und Jan Peterson sind die beiden neugewählten Jugendobmänner.
Nachdem Volker Scheel nach insgesamt 13 Jahren und drei kompletten Amtszeiten für den Bereich Leistungssport satzungsgemäß nicht mehr wiedergewählt werden konnte, stellte sich Ulf Schweckendiek zur Wahl. Der 51-jährige Kieler wurde vom Verbandstag einstimmig gewählt.
Zuvor machte Thomas Behr als Geschäftsführer Leistungssport im Landessportverband (LSV) deutlich, welche Bedeutung Volker Scheel als Verbindungsmann des SHSV zum LSV hatte. „Die herausragenden Eigenschaften von Volker Scheel waren in der Zusammenarbeit seine Zuverlässigkeit, sein Engagement und seine Hartnäckigkeit sowie die Ungeduld. Volker Scheel sprühte vor Ideen, und die Umsetzung konnte ihm dann nicht schnell genug gehen. Aber wenn er etwas wollte, dann setzte er es auch durch. Was ihm wichtig war, das hat er angepackt. Und man konnte ihn immer anrufen, wenn man eine Information oder einen Rat braucht“, so Behr in seiner Laudatio.
In einem Rückblick auf seine Amtszeit ließ Volker Scheel noch einmal die Erfolge der vergangenen fast eineinhalb Jahrzehnte Revue passieren. Der Gewinn von Olympia-Bronze durch Paul Kohlhoff/Alica Stuhlemmer vom Kieler YC bei den Spielen 2021 war dabei das herausragende Ergebnis. Mit weiteren Top-Teams und Medaillen-Gewinnen bei nationalen und internationalen Jugend- und Juniorenmeisterschaften in den Skiffklassen 29er, 49er und 49erFX sowie im Ilca hat der SVSH mit seiner Arbeit eine wichtige Basis für die deutschen Segelerfolge in den vergangenen Jahren gelegt. Inzwischen rutschen einige Athleten in den professionellen Segelsport beim SailGP, Youth und Women America’s Cup hinein. „Der Segler-Verband Schleswig-Holstein ist die Schnittstelle von den Vereinen zum Spitzenbereich des Deutschen Segler-Verbandes. Er hat die Förderung der 14-/15-Jährigen bis hin zu U19-Altersklasse im Blick und bildet den Übergang zum Nachwuchskader 1“, so Scheel.
Die Finanzierung des Leistungssportbereiches im SVSH sei neben den eigenen Mitteln des Landesseglerverbandes vor allem durch die Unterstützung des LSV gesichert, da Segeln zu einem der drei Kernsportarten in Schleswig-Holstein gehört. Die zweckgebundenen LSV-Mittel stellten die Grundförderung für den Landeskader und NK2 sicher. Daneben gibt es durch den LSV auch noch die Förderung durch das Team Schleswig-Holstein, die spezielle Projektförderung oder die Bezuschussung von Trainer-Fortbildungen und beim Kauf von Booten für die Spitzensportler innerhalb eines Olympiazyklus.
„Ich habe mit vor 13 Jahren nicht vorstellen können, was auf mich zukommt. Aber es hat immer Spaß gemacht, und ich habe bemerkenswerte Menschen kennengelernt“, so Scheel, der einen besonderen Dank an die beiden hauptamtlichen Trainer Manuel Voigt und Thomas Berg richtete und Hermann Hell als neues Vorstandsmitglied für Öffentlichkeitsarbeit besonders heraushob. „Es ist großartig, dass Hermann bereit ist, dieses Amt auszuüben.“
Mit Ulf Schweckendiek wurde ein Nachfolger für Volker Scheel gefunden, der wie sein Vorgänger durch die eigenen Kinder tief im Leistungssegeln verwurzelt ist. Der 51-jährige Kieler kommt vom SC Baltic und ist mit seinen Frau und den vier Kindern fest im familiären Segeln verankert. Sein Sohn Ole hat die Kaderkarriere des SVSH durchlaufen, sorgt inzwischen für internationale Titelerfolge und ist auch ein Grund für den neuen Leistungssport-Vorsitzenden, dieses Amt zu übernehmen: „Ich trete in große Fußstapfen. Aber nach der Förderung, die Ole in den vergangenen Jahren erfahren hat, bin ich gern bereit, mich für den Leistungssport im SVSH einzusetzen.“
Ulf Schweckendiek wurde ebenso einstimmig in sein Amt gewählt, wie auch Hermann Hell, Uwe Grigull sowie der Beauftragte für besondere Segeldisziplinen, Matthias Regber, in ihren Ämtern bestätigt wurde. Regber bildet mit den Verantwortungsbereich für die Disziplinen Kiten und Surfen inzwischen eine enge Verzahnung zum Leistungssportbereich. Denn von den zehn olympischen Disziplinen sind inzwischen vier aus dem Bereich des Boardsports.
Aber nicht nur im Leistungssport, sondern auch in der Breite ist der SVSH aktuell gut aufgestellt. In seinem Grußwort an den SVSH konnte der LSV-Vizevorsitzende Dr. Thomas Liebsch-Dörschner berichten, dass die Folgen der Corona-Pandemie inzwischen überwunden sind und die Vereine wieder steigende Mitgliederzahlen vermelden. Mit 31.280 Mitgliedern zum 1. Januar ist der SVSH der sechstgrößte Verband in Schleswig-Holstein und verzeichnet einen Zuwachs von 1,28 Prozent im Vergleich zu 2023.
Liebsch-Dörschner hob die gute Zusammenarbeit zwischen LSV und SVSH hervor – insbesondere was die Konsultationen im vergangenen Jahr zum Thema Nationalpark Ostsee anging. Gemeinsam konnte erreicht werden, dass bei dem nun vom Regierungskabinett beschlossenen Aktionsplan die Belange der Wassersportler einbezogen wurden. Für die Zukunft stünden weitere Themen auf dem Plan, um die Sportstätten der Wassersportler, also die Meere, Flüsse und Seen, zu erhalten und zu entwickeln. Die Verschlickungsproblematik der Elbe und der Seitenflüsse sei nur ein Thema im Sportentwicklungsplan.
Bevor schließlich die Jugend, die parallel zum Landesseglertag beim Landesjugendseglertreffen getagt hatte, in die Tagung einbezogen wurde, wurde der SVSH-Vorstand um den Vorsitzenden Jan-Dirk Tenge entlastet. Die Haushaltsprüfung hatte keine Beanstandungen ergeben, die Planungen für 2024 und 2025, die Finanz-Vorstand Martin Honerla den Delegierten der Vereine erläuterte, wurden genehmigt.
Die Jugendvertreter berichteten, dass sie einen Aufschwung nach den Corona-Jahren erleben und diesen Schwung in die Zukunft tragen wollen. Die Planungen für die Trainingslager im Opti- und Jollenbereich laufen an, und auch das Coaching für Regatten soll fortgesetzt werden.
Als neue Jugend-Obleute wurden aus dem Kreis der Jugendlichen der selbstständige Segellehrer Benedikt König (Föhr) und der Schiffbau-Ingenieur Jan Peterson (Kiel) vorgeschlagen, die vom Verbandstag einstimmig bestätigt wurden. Beide verfügen bereits über Erfahrung in der Jugendarbeit bzw. im Jugendseglerausschuss des SVSH und folgen auf Philipp Dörges und Anna Schweizer, die ihre Ämter während der vergangenen Periode niedergelegt hatten und kommissarisch durch Uwe Grigull und Roman Weber ersetzt worden waren.
Als eine der ersten Maßnahmen konnte der neue Jugendseglerausschuss den mit 1000 Euro dotierten Preis Sailing Kids an den SRSV Plön übergeben – sowie den Verbandskasten, einen Regatta-Opti, an Emil Reimer vom SC Baltic.
In den Ehrenrat des SVSH wurde zudem Karsten Reimer und Hans Barzel als Nachfolger von Wilfried Pirschel und Gunther Laudan gewählt. Die Ämter der Kassenprüfer übernehmen künftig Bernd Schütze und Eduard Peters (Ersatzkassenprüfer: Michael Schulz) von den bisherigen Prüfern Manfred Möller und Reinhard Baykowski.