TW nimmt Inklusions-Regatten ins Programm
Die Travemünder Woche nimmt den Faden des inklusiven Segelns wieder auf und schreibt in diesem Jahr gleich zwei Regatten in Inklusions-Klassen aus. In Kooperation mit dem Hamburger Segel-Club (HSC) bringt die TW am zweiten Wochenende (26. bis 28. Juli) Zweier-Teams mit jeweils einem Segler mit und einem Segler ohne Behinderung in den Klassen RS Venture Connect und SV 14 auf die Bahn. Gesegelt wird jeweils der so genannte Deutschlandpokal. Meldungen und Informationen gibt es unter manage2sail.com.
Bestens bewährt sind bei der Travemünder Woche bereits die RS Venture Connect. In 2021 trug die Inklusions-Klasse ihre Weltmeisterschaft zur Travemünder Woche aus, jetzt kommen auch noch die SV 14 dazu. Beide Klassen verfolgen das gleiche Ziel, haben aber ein unterschiedliches Bootsdesign.
Während bei den 4,90 Meter langen RS Venture Connect die beiden Segler in Schalensitzen nebeneinander sitzen, sind die Sitze bei den 4,40 Meter langen SV 14 hintereinander positioniert. Die verschiedenen Möglichkeiten, die Behinderung auszugleichen, und die Kombination aus einem Segler mit und einem ohne Behinderung macht es möglich, dass in diesen beiden Klassen wirklich jeder in den Segelgenuss kommen kann.
Seit einigen Jahren gewinnen die beiden Klassen immer mehr an Zuspruch in den Vereinen, so dass nun diese Regatten für Crews mit eigenen Booten ausgeschrieben werden können. Manuel Hünsch, als Internationaler Schiedsrichter sowohl mit der Travemünder Woche als auch mit Inklusions-Segeln bestens vertraut, und Birgit Stamp-Oehme, Projektmanagerin der Travemünder Woche, haben die beiden Inklusionsregatten auf den Weg gebracht und wollen damit die Idee des Segelns für jedermann weiter voranbringen.
„Wir haben in den vergangenen Jahren Para-Wassersport und Inklusionssegeln in verschiedenen Formaten zur Travemünder Woche angeboten – vom Probesegeln bis hin zur Weltmeisterschaft. Wir würden uns freuen, wenn aus diesen Anfängen nun ein regelmäßiges Regatta-Angebot für das inklusive Segeln zur Travemünder Woche entstehen kann“, sagt Birgit Stamp-Oehme. Und Frank Schärffe, Geschäftsführer der Travemünder Woche gGmbH, ergänzt: „Wir stellen uns der Aufgabe, die Schwellen im Segelsport für jedermann möglichst niedrig zu halten und die entsprechende Infrastruktur zur Verfügung zu stellen.“
Unterstützt wird das Projekt vom Deutschen Segler-Verband mit Präsidentin Mona Küppers und Elke Paatz, verantwortlich für Inklusion im DSV. Die Wettfahrtleitung übernimmt der erfahrene Wettfahrtleiter Jens Hahlbrock mit seinem Team vom HSC, die internationale Jury der Travemünder Woche steht bei Bedarf parat.
Die Regatten der beiden Inklusions-Klassen werden im Herzen der Travemünder Woche ihre Heimat finden. Die barrierefreien Liegeplätze werden im Passathafen eingerichtet, und die Regattabahn wird mit kurzen Wegen für die Segler und guter Sichtbarkeit für die Zuschauer dicht unter Land liegen.
„Die Travemünder Woche bietet ein großartiges Umfeld, um die Möglichkeiten des Segelns für die Inklusion zu präsentieren“, sagt Manuel Hünsch. „Dichter ran ans Publikum kommt man mit dem Segelsport kaum. Und wenn es die Bedingungen zulassen, sollen die Finals am Sonntag mit fachkundiger Kommentierung auf der Trave vor der Passat gesegelt werden.“
Die Regatten in diesem Jahr sind der Testlauf für eine Bewerbung um eine Inklusionsmeisterschaft. In 2025 würde die Travemünder Woche gern die Deutsche Meisterschaft austragen. Das Meldeportal ist für die Inklusionsregatten ab sofort freigeschaltet, die Ausschreibung ist veröffentlicht.