TW startet in 180 Tage Vorfreude
In einem halben Jahr steigt Lübecks fünfte Jahreszeit: die Travemünder Woche. Zur boot in Düsseldorf begann der Countdown für die noch verbliebenen 180 Tage bis zur Eröffnung der Regatta- und Festivalwoche. Traditionell wurde bei der weltgrößten Wassersportausstellung auf dem Empfang zur 136. Travemünder Woche (18. bis 27. Juli) das frische Plakat präsentiert und das Segelprogramm vorgestellt. Seit Sonntag ist die Ausschreibung online und das Meldeportal freigeschaltet.
Der Empfang am ersten Sonntag der boot ist stets ein Treffen unter Freunden. Die Segler kommen an den Stand der TW und am Abend an die Bühne des Sailing Center, um sich über die Regatten im Sommer zu informieren. Der Empfang ist ein Treffen und ein Smalltalk zwischen den Organisatoren und Ehrenamtlichen, den Förderern, den Vertretern von der Stadt Lübeck und der Leitung der Messe Düsseldorf – ein großes Wiedersehen der riesigen TW-Familie.
„Von jetzt an sind es noch 180 Tage, aber die Arbeit an der Travemünder Woche 2025 hat bereits vor einigen Monaten begonnen“, sagte Lutz Kleinfeldt, der Vorsitzende des hauptausrichtenden Lübecker YC. „Was jetzt vorbereitet wird, bringt im Sommer rund 400 Ehrenamtler zusammen, die sich immer sehr darauf freuen und für die Veranstaltung Urlaub nehmen“, so der LYC-Präses. Und er konnte sich freuen, dass die Familie weiter wächst, denn durch den Einstieg des Berliner YC als Mitveranstalter hat sich der Reigen der verantwortlichen Clubs auf vier erhöht.
Seit jeher ist der NRV aus Hamburg festes Mitglied der TW-Gemeinschaft. Mehr noch! Andreas Christiansen, der Commodore des NRV, erinnerte an die Anfänge der Regattawoche, als 1889 der ehemalige NRV-Vorsitzende Hermann Wentzel und sein Schwager Hermann Dröge vor Travemünde eine Regatta segelten und damit den Grundstein für die Travemünder Woche legten. „Die Lübecker Bucht ist für Hamburg das perfekte Seerevier vor der Haustür und die Travemünder Woche für uns die schönste Regattawoche“, sagte Christiansen, der selbst größte Erfolge vor Travemünde feierte. 1973 gewann er den Goldpokal der Folkeboote zur Travemünder Woche.
„Wir fühlen uns rundum wohl in Travemünde“
Nicht gerade im Vorgarten des eigenen Clubs liegt die Lübecker Bucht für den Zürcher YC. Und doch ist die Mitausrichtung für die Schweizer im nunmehr sechsten Jahr eine Herzensangelegenheit. „Unser Clubmitglied Anderl Denecke, der Gesamtwettfahrtleiter der Travemünder Woche, hat uns zusammengeführt. Leider fiel der Start der Zusammenarbeit direkt in die Corona-Pause, aber jetzt fühlen wir uns rundum wohl“, sagte Sascha Osterwalder, Regatta-Präsident des ZYC. „Es ist für uns immer spannend, welche Klassen hier segeln. Im vergangenen Jahr haben wir die Weltmeisterschaft der International Canoe, der segelnden Kanus, als Wettfahrtleitung betreut. Darunter konnten wir uns erst gar nichts vorstellen. Aber es war eine tolle Klasse. Jetzt sind wir gespannt, welche Bahn wir in 2025 betreuen.“
Diese Spannung liegt auch bei Lorenz Buchler. Der Wettfahrtleiter des Berliner YC hat vor zwei Jahren die ersten Aufgaben bei der Travemünder Woche übernommen, war dann mit seinem Team bereits für mehrere Regatta-Entscheidungen zur TW 2024 verantwortlich und steigt nun noch intensiver ein. „Wir haben im Berliner Yacht-Club eine Partnerschaft mit der Travemünder Woche beschlossen und freuen uns sehr auf die Aufgabe“, sagte Buchler, der neben dem eigenen Engagement auch die Topcats in den Fokus nimmt. „Ich war viele Jahre in der Klasse aktiv, kenne die Segler. Daher werde ich sie auch nicht als Wettfahrtleiter betreuen, sondern eine andere Klasse, da ich zu sehr involviert wäre. Aber wenn ich einen Tag auf meiner Bahn frei habe, werde ich auf der Topcat-Bahn vorbei schauen.“
Topcats und 49er bieten die Top-Ereignisse zur 136. TW
Für Jens Kath, den Sportdirektor der Travemünder Woche, sind die Topcats mit ihren drei internationalen Meisterschaften ein Höhepunkt der 136. Travemünder Woche. „Dazu haben wir auch noch ein die Premiere der Shorttrack-EM der 49er und 49erFX. Ein spannendes neues Format, bei dem immer acht Boote in Ausscheidungsrennen gegeneinander segeln – ähnlich zu unseren Trave-Races. Wir sind gespannt, ob sich dieses Format international durchsetzt.“ Daneben gibt es fünf deutsche Titelkämpfe, Ranglisten-Regatten und die Rennen auf der Seebahn. „Gerade der Start für die Langstrecke wird spannend. Den planen wir in der Trave, direkt an unsere feierliche Eröffnung am 18. Juli“, so Kath.
Neue Ideen und Projekte sind fester Part der Travemünder Woche – sei es auf dem Wasser oder an Land. Für Frank Schärffe, den Geschäftsführer der Travemünder Woche gGmbH, ist dabei in den vergangenen Jahren die Nachhaltigkeit zu einem großen Feld geworden: „Wir sind uns als Großveranstaltung bewusst, dass wir unseren Beitrag zur Ressourcenschonung leisten müssen. Daraus sind viele Verpflichtungen entstanden, die wir uns selbst auferlegt haben – von der Müllreduzierung, über das Einsparen von Wasser und Treibstoffen bis hin zum Einsatz der E-Mobilität.
Vor zwei Jahren haben wir das Erstellen einen Nachhaltigkeitsberichtes gestartet, der in Zukunft in einer Zertifizierung münden soll“, so Schärffe. Um den CO2-Fußabdruck, der bei einem Event immer bleiben wird, zu reduzieren, wurde im vergangenen Jahr eine Baumpflanzung initiiert. „Eine tolle Aktion. Wir konnten so über 1000 Setzlinge für ein Waldstück bei Scharbeutz finanzieren. Alle Teilnehmer und Besucher können sich daran beteiligen und ihren Baum über unsere Website zur Kompensation ihrer Anreise buchen. Die ersten Buchungen für 2025 sind bereits eingegangen.“
Zwischen Stadt und TW passt kein Blatt
So engagiert sich die Travemünder Woche für die Umwelt und rückt immer mehr in das Bewusstsein – nicht nur in Travemünde, sondern in der Region. „Als Stadt engagieren wir uns sehr gern bei der Travemünder Woche. Sie ist eines unserer herausragenden Events“, sagte Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau auf dem TW-Empfang. „Die Verbindung ist in den vergangenen Jahren immer stärker geworden. Ich sage sogar, zwischen die Travemünder Woche und die Stadt Lübeck passt kein Blatt.“ Obwohl die Veranstaltungen auf Travemünde konzentriert sind, ist die TW auch in der Innenstadt immer mehr sichtbar. „Die Kaufmannschaft identifiziert sich mit der Travemünder Woche, präsentiert das Event durch Plakate, Banner und Flyer“, so Lindenau.
Und der Wassersport soll auch in die Stadt kommen. Dafür hat Ralf Schulte, Geschäftsführer der Newport Marina, eine neue Sportherausforderung initiiert, die er zusammen mit der Travemünder Woche Organisation umsetzt. „Wir werden am 19. Januar das Sieben-Türme-SUP veranstalten, ein SUP-Rennen rund um die Altstadt“, berichtete Ralf Schulte. Das Rennen soll mit einem Kurs über zehn Kilometer sowohl ambitionierte Athleten als auch auf einem Jedermann-Kurs Breitensportler anziehen. „Wir wollen ein kompaktes Wassersport-Programm direkt in unsere Marina an der Altstadt bieten und sind froh, dass wir das mit der Travemünder Woche in Partnerschaft organisieren.“
boot-Slogan „We love Water“ grüßt auch in Travemünde
Gelebte Partnerschaften gehören zur DNA der Travemünder Woche. So besteht die Verbindung zur boot in Düsseldorf seit über 50 Jahren und ist damit beiderseits die längste bestehende Partnerschaft. Daher hat die boot im vergangenen Oktober ihre neue Kampagne „We love Water“ auch zur Ankunft des LYC-Clubschiffs „Meu“ nach der großen Atlantikreise präsentiert: „Die Ankunft der ‚Meu‘ war einfach nur großartig und ich habe mich sehr gefreut, dass wir sie mit unserem brandneuen ‚We love water‘-Schriftzug auf der Persenning der Passat an der Einfahrt zur Trave begrüßen durften. Die Partnerschaft mit der Travemünder Woche ist unsere älteste Kooperation mit einer Segelregatta. Deshalb haben wir uns ganz besonders gefreut, als wir von Euch das Go bekamen, mit unserer neuen Kampagne an die Lübecker Bucht zu reisen und sie bei Euch zu präsentieren“, sagte boot-Director Petros Michelidakis.
Und Marius Berlemann, seit 1. August 2024 operativer Geschäftsführer der Messe Düsseldorf, ergänzte zum Erfolg der Kampagne: „Mit ‚We love water“‘ haben wir ein Gemeinschaftsgefühl für den gesamten Wassersport geschaffen. Surfsportler, Motorbootfahrer, Segler oder Taucher begreifen sich damit als gemeinsame Community. Hier auf der boot kommt der Slogan so richtig in Fahrt. Die Freude, die die Fans bei ihrem Sport empfinden, ist in allen 16 Messehallen der boot spürbar.“
Die Übergabe des Plakats an die Messeleitung bildete dann den Abschluss des Empfangs. Das Plakat, gestaltet von Lübecks Maritim-Künstlerin Frauke Klatt, zeigt in 2025 die Topcats in rauschender Fahrt.
„Wir stehen an der Seite der Travemünder Woche“
Für Marius Berlemann ein guter Grund, auch weiterhin auf eine weitere erfolgreiche Reise von Travemünder Woche und boot zu setzen: „Die Sommeraktivitäten der boot sind ein wichtiger Bestandteil unseres Messekonzeptes. Durch sie sind wir bei den Aktiven vor Ort und erleben den Sport Seite an Seite mit ihnen. Deshalb kann ich versichern, dass die boot auch in den kommenden Jahren an der Seite der Travemünder Woche stehen wird, und die blauen boot-Fahnen an der Einfahrt zur Trave wehen werden. Darüber hinaus ist es uns eine Ehre, dass ihr jedes Jahr die boot nutzt, um Euer neues Plakat zu präsentieren. Herzlichen Dank dafür an Lutz Kleinfeldt für den Lübecker Yacht-Club und Frank Schärffe für die Travemünder Woche und last but not least natürlich an den Lübecker Stadtchef Jan Lindenau. Ich freue mich sehr darauf, im Sommer erstmals bei Euch an Bord sein zu können.“